Die Berliner Volksbank ist seit fünf Jahren davon überzeugt, dass sie auf die Fintechs zugehen muss, um weiter am Markt zu bestehen. Zunächst setzte sich das Institut gründlich mit der Fintech-Gründerszene auseinander und fand schnell heraus, dass es vielen Gründern zwar nicht an Ideen, aber oft an Liquidität mangelt. Aus diesen Erkenntnissen heraus gründete die Berliner Volksbank die Ventures Unternehmensbeteiligungsgesellschaft. Damit geht die Genossenschaftsbank auf ihre Konkurrenz zu und sucht die Kooperation.
Die als Corporate Venture Capital Fonds des Berliner Instituts agierende Gesellschaft will innovative Gründer auf Augenhöhe ansprechen, das Potenzial prüfen und sich bei interessantem Konzept am Wachstum beteiligen. Bislang hat die Beteiligungsgesellschaft etwa 20 Millionen Euro in 11 Projekte investiert, die in irgendeinem Zusammenhang mit Bankgeschäften stehen. Es geht der Volksbank in Berlin um drei Ziele:
Indes verlangt die Volksbank Berlin viel von potenziellen Kandidaten. Bevor Geld in ein neues Fintech-Unternehmen fließt, muss der Gründer sein Produkt detailliert vorstellen und bereits getätigte Umsätze nachweisen. Über die vergleichsweise hohen Sicherheiten hinaus behält sich die Bank den jederzeitigen Ausstieg vor.
Eine Bank kann nur erfolgreich am Markt bestehen, wenn Sie potenzielle und bestehende Kunden über alle zur Verfügung stehenden Schnittstellen erreicht. Die klassische Schnittstelle ist die Filiale, diese leidet jedoch aus vielerlei Gründen unter schwindender Popularität. Schnittstellen der Zukunft sind digitaler Natur und bislang eine Domäne der Fintech-Gründerszene. Wer also alle verfügbaren Schnittstellen nutzen will, muss die der Fintechs auf irgendeine Art besetzen. Das funktioniert als liquide Bank optimal durch die Unternehmens-Beteiligung nach eigenen Spielregeln.
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