In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres kam es allein bei den Instituten der Raiffeisen- und Volksbanken-Gruppe zu 300 betrügerischen Aktionen im Online-Banking. Der Schaden wurde vom Versicherer R + V mit 5 Millionen Euro beziffert.
Die Praktiken der jüngsten Fälle wurden vom Versicherer bereits mit den Banken kommuniziert. Der höchste Einzelschaden belief sich auf 350.000 Euro.
Wie genau sich Betrüger Zugang zu bestimmten Konten verschaffen, konnte die R + V Versicherung nicht mitteilen. Die Banken warnen ständig vor betrügerischen E-Mails und Telefonaten, die Kunden zur Angabe ihrer Zugangsdaten auffordern. Ungeachtet aller Warnhinweise gelingt es kriminellen Personen immer öfter, in den persönlichen Bereich von Bankkunden einzudringen.
Eine weitere Schwachstelle soll in der Versendung von mobilen TANs an Kundentelefone bestehen. Etablierte Banken wie beispielsweise die Commerzbank-Tochter comdirect versenden jedoch nur Foto TANs an eine gesicherte Smartphone-Applikation. Vermutlich gehen einige Bankkunden einfach zu leichtsinnig mit ihren Zugangsdaten um, denn die Foto TAN ist eine sehr sichere Art für die Freigabe von online getätigten Überweisungen.
Bei der BaFin gehen derzeit viele Beschwerden von Kunden bei Online-Banken ein. Ob es sich hierbei um Betrugsfälle oder Sonstiges handelt, wurde von der Aufsicht nicht mitgeteilt. Die Institute investieren unabhängig davon in neueste IT-Ausrüstung und weisen Anschuldigungen bezüglich zu lascher Kontrollen bei der Kontoeröffnung entschieden zurück. Online-Banken tun das derzeit Mögliche, um die Sicherheit von Kundenkonten zu garantieren. Die Kunden müssen allerdings auch zu ihrer Sicherheit beitragen.
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