Obgleich niedrige Zinsen bei klassischen Sparanlagen mittlerweile zu schwindenden Vermögen führen, bleiben heimische Sparer dieser Tugend gewogen.
Jedem zweiten Sparer fällt auf, dass er der Verlierer der EZB-Geldpolitik ist, während verschuldete Staaten, Unternehmen oder Personen erheblich entlastet werden. Vier von zehn Sparern meinen, dass die Regierung in irgendeiner Form die Verluste ausgleichen sollte. An eine Änderung des Sparverhaltens denkt jedoch keiner.
Etwa jeder zweite Sparer würde sein Geld sogar bei negativen Zinsen weiterhin der Bank überlassen. Zu einem unverbindlichen Vergleich verschieden strukturierter Geldanlagen wäre ebenfalls nur jeder Zweite bereit. Knapp 50 Prozent der Sparer erwarten in den kommenden Jahren keine durchgreifende Änderung bei den Sparzinsen. Indes lassen sie ihre Vermögen lieber auf ihren Konten bei der Bank liegen, weil dort die Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Person abgesichert sind. Auf den Gedanken an eine grundlegende Veränderung kommen die wenigsten Inhaber von Sparkonten. Es besteht verbreitete Unkenntnis über die Funktion der Börse und dieses nicht vorhandene Wissen schlägt sich bei vielen Sparern in Angst vor dem Unbekannten nieder.
Die Häuser müssten Mitarbeiter als kompetente Berater ausbilden, anstatt Kündigungen zu erteilen. Millionen von unzufriedenen Sparern würden bei persönlicher Beratung womöglich Investitionen in Aktien in Betracht ziehen. Andere wissen überhaupt nicht, dass es zum Sparkonto rentable Alternativen gibt. Bei einer aktuellen Umfrage gaben 52 Prozent an, dass ihnen das Thema Aktien völlig fremd sei. Etwa 59 Prozent der Sparer würden Aktien erwerben, wenn Sie diesbezüglich persönliche und kompetente Beratung geboten bekämen. Der gigantische Beratungsbedarf wäre die Chance für notleidende Banken, Vertrauen zurückzugewinnen und neue Einnahmen zu generieren.
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