Im Gegenteil – in den Bilanzen europäischer Banken stehen nach wie vor 760 Milliarden Euro an faulen Krediten. Vor allem in Ländern wie Italien, Griechenland und Zypern haben sie ein bedenkliches Ausmaß. Würde es in großem Umfang zu Ausfällen kommen, könnte eine europäische Einlagensicherung kaum schützen.
Die gibt es bisher nicht einmal. Eigentlich war die Europäische Einlagensicherung als dritte Säule der Bankenunion gedacht. Bisher existieren Einlagensicherungssysteme nur auf nationaler Ebene. Die Vorschriften zum Einlegerschutz sind zwar europaweit harmonisiert, ob die nationalen Einrichtungen aber im Falle des Falles tatsächlich in der Lage wären, wirksam zu schützen, daran bestehen – vor allem in den Südländern – Zweifel.
Mit einem europäischen Sicherungs-Mechanismus wollte man gegensteuern. Dagegen wird aber insbesondere in Deutschland Widerstand geleistet. Es wird befürchtet, dass deutsche Banken auf diesem Umweg in Mithaftung für faule Kredite in Südeuropa genommen werden könnten.
Einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge wäre auch eine Europäische Einlagensicherung – so sie denn käme – überdies kaum in der Lage, ein ins Trudeln geratenes europäisches Bankensystem aufzufangen. Besondere Sorge bereitet in diesem Zusammenhang Italien. Zwar sind die Altlasten in Zypern oder Griechenland relativ gesehen größer, aber Italien hat absolut gesehen den weitaus größten Bestand an faulen Krediten – rund 189 Milliarden Euro.
Auch Spanien (100 Milliarden Euro) und Frankreich (85 Milliarden Euro) sind Schwergewichte. Die kritischen Bestände konnten in den letzten Jahren abgebaut werden, aber nicht so stark wie eigentlich gewünscht.
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