Bei konventionellen Transaktionen wird ein Abwickler benötigt, der den Transaktionsprozess ermöglicht und für dessen Sicherheit garantiert. Die an einer Transaktion Beteiligten dürfen so auf eine wunschgemäße Ausführung vertrauen, ohne die Gegenseite kennen zu müssen. Als Abwickler und Sicherheitsgarant treten zum Beispiel Banken im Zahlungsverkehr, Online-Broker bei Wertpapiergeschäften oder Notare bei Grundstücks-Transaktionen auf. Die Liste ließe sich mühelos fortsetzen.
Die Blockchain-Technologie macht solche “Mittler” weitgehend überflüssig, ohne dass dies zu Lasten der Sicherheit geht. Im Gegenteil, die Sicherheit ist mindestens genauso hoch oder höher, da das Risiko der Manipulation durch den Mittler selbst entfällt. Transaktionen erfolgen in der Blockchain-Welt direkt zwischen den beteiligten Rechnern – ohne Zwischeninstanz. Verbucht wird dies über miteinander verkettete Datensätze, die auf den beteiligten Rechnern abgelegt werden. Die Verschlüsselung, Verkettung und dezentrale Verteilung der Transaktionsdaten bewirkt, dass unbefugte Transaktionszugriffe von außen de facto unmöglich sind.
Blockchain-Transaktionen sind aber nicht nur mindestens genauso sicher wie konventionelle. Sie funktionieren auch schneller und in vielen Fällen kostengünstiger. Denn die Zwischenschaltung eines Abwicklers bedeutet zwangsläufig zusätzlichen Zeitbedarf und zusätzliche Kosten. Das Manko bei Blockchain-Anwendungen sind bislang Engpässe bei den benötigten Rechnerkapazitäten. Nichtsdestotrotz könnte gerade die Welt des Bezahlens künftig über die Blockchain revolutioniert werden.
Zahlungsverkehr ist bislang ein Kerngeschäft der Banken und ein Bereich, an den viele andere Bankbeziehungen anknüpfen. Für die Finanzinstitute bedeutet die Blockchain eine strategische Herausforderung, da ihre klassische Rolle als “sicherer” Zahlungsabwickler in Frage gestellt wird. Umso wichtiger ist es, eine zukunftsträchtige Position in der neuen Blockchain-Welt zu finden. Auf Lösungen darf man gespannt sein.
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